Naziaufmarsch in Koblenz am 15.03.14

Auch wenn nur mit geringer Beteiligung aus Ostwestfalen, so fanden sich doch einzelne Nazis beim Aufmarsch am 15.03.14 in Koblenz ein. Da der Aufmarsch von Die Rechte Rheinland-Pfalz organisiert wurde, so ist es auch kaum verwunderlich, dass der in Bielefeld wohnende Sascha Krolzig als Vorsitzender von Die Rechte – KV Hamm anwesend war. Des Öfteren zusammen mit Krolzig zu sehen war eine weitere Person, welche vermutlich aus Bielefeld kommt. Weiterhin waren Peter Hallmann (Leopoldshöhe) und Stephan Stüker (Rheda-Wiedenbrück) anwesend. In Anbetracht, dass es bei der Nazidemonstration um die Solidarität mit gefangenen „Kameraden“ ging, war doch die Teilnehmer_innenzahl sehr gering.

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Sascha Krolzig / Bielefeld

 

 

 

 

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war zusammen mit Sascha Krolzig da (vermutlich aus Bielefeld)

 

 

 

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Peter Hallmann / Leopoldshöhe (mit Cap und heller Jacke)

 

 

 

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Stephan Stüker / Rheda-Wiedenbrück (Mitte mit Glatze und Sonnenbrille)

Gerichtsprozeß gegen Oliver Linnenlüke

Am 13.03.14 startete vor dem Schwurgericht in Bielefeld der Gerichtsprozess gegen den Nazi Oliver Linnenlüke. Angeblich aus Eifersucht warf der Angeklagte am 01.09.13 einen Brandsatz in eine Wohnung um eine andere Person zu töten, welche eine Beziehung mit seiner damaligen Lebensgefährtin hatte. Weiteren Spekulationen über Tatmotive und Hintergründe soll hier aber kein Platz eingeräumt werden.

Viel interessanter ist die Person Oliver Linnenlüke selbst. Bereits seit Mitter der 1980er Jahre bewegte sich dieser in Nazi-Kreisen. Er war in der Nationalistischen Front (NF) aktiv und war regelmäßiger Besucher des ehemaligen Nazizentrums an der Bleichstraße. Am 28.06.91 trat er einem wehrlosen Rentner mehrfach gezielt auf den Kopf. Dieser überlebte nur mit viel Glück. Für diese Tat saß er bereits 5 1/2 Jahre im Knast. Bei der Tat anwesend, aber nicht beteiligt, war Matthias Kempf, welcher zeitweilig im NF-Zentrum wohnte und dort Hausmeistertätigkeiten verrichtete.

olSchaut man sich das Foto vom Tag des Gerichtsprozesses an so stellt man schnell fest, dass Oliver Linnenlüke scheinbar immer noch eine Vorliebe für gewaltätige Naziorganisationen zu haben scheint und auch nach all den Jahren nicht von seiner Naziideologie abgewichen ist. Im Gerichtssaal trug er ein T-Shirt mit dem Schriftzug „Terror Team – Combat 18“. Diese Gruppierung gilt als militanter Arm der Nazi-Netzwerks Blood&Honour. Besonder erkennbar ist seine Zuneigung zu den Gruppierungen auch auf seinem VK-Profil. Hier präsentiert er reihenweise Bilder mit Bezug zu Blood&Honour, Combat18 und weitere Bilder mit menschenverachtender Nazi-Propaganda. Des Weiteren ist er zum Beispiel in Gruppen wie „Long live the white race“ oder „White Power Skinkheads“ vertreten.

Auch wenn in dem aktuellen Fall augenscheinlich nicht aus einer politischen Motivation gehandelt wurde, so zeigt sich trotzdem wie die nazistische Ideologie eines Oliver Linnenlüke eng verknüpft ist mit der hemmungslosen Bereitschaft zu Gewalt und der Bereitschaft die Tötung von Personen in Kauf zu nehmen.