Gerichtsprozeß gegen Oliver Linnenlüke

Am 13.03.14 startete vor dem Schwurgericht in Bielefeld der Gerichtsprozess gegen den Nazi Oliver Linnenlüke. Angeblich aus Eifersucht warf der Angeklagte am 01.09.13 einen Brandsatz in eine Wohnung um eine andere Person zu töten, welche eine Beziehung mit seiner damaligen Lebensgefährtin hatte. Weiteren Spekulationen über Tatmotive und Hintergründe soll hier aber kein Platz eingeräumt werden.

Viel interessanter ist die Person Oliver Linnenlüke selbst. Bereits seit Mitter der 1980er Jahre bewegte sich dieser in Nazi-Kreisen. Er war in der Nationalistischen Front (NF) aktiv und war regelmäßiger Besucher des ehemaligen Nazizentrums an der Bleichstraße. Am 28.06.91 trat er einem wehrlosen Rentner mehrfach gezielt auf den Kopf. Dieser überlebte nur mit viel Glück. Für diese Tat saß er bereits 5 1/2 Jahre im Knast. Bei der Tat anwesend, aber nicht beteiligt, war Matthias Kempf, welcher zeitweilig im NF-Zentrum wohnte und dort Hausmeistertätigkeiten verrichtete.

olSchaut man sich das Foto vom Tag des Gerichtsprozesses an so stellt man schnell fest, dass Oliver Linnenlüke scheinbar immer noch eine Vorliebe für gewaltätige Naziorganisationen zu haben scheint und auch nach all den Jahren nicht von seiner Naziideologie abgewichen ist. Im Gerichtssaal trug er ein T-Shirt mit dem Schriftzug „Terror Team – Combat 18“. Diese Gruppierung gilt als militanter Arm der Nazi-Netzwerks Blood&Honour. Besonder erkennbar ist seine Zuneigung zu den Gruppierungen auch auf seinem VK-Profil. Hier präsentiert er reihenweise Bilder mit Bezug zu Blood&Honour, Combat18 und weitere Bilder mit menschenverachtender Nazi-Propaganda. Des Weiteren ist er zum Beispiel in Gruppen wie „Long live the white race“ oder „White Power Skinkheads“ vertreten.

Auch wenn in dem aktuellen Fall augenscheinlich nicht aus einer politischen Motivation gehandelt wurde, so zeigt sich trotzdem wie die nazistische Ideologie eines Oliver Linnenlüke eng verknüpft ist mit der hemmungslosen Bereitschaft zu Gewalt und der Bereitschaft die Tötung von Personen in Kauf zu nehmen.