Von Andrea Röpke
In Detmold-Berlebeck finden auch nach dem Verbot der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ im Jahr 2009 immer noch einschlägige Kindertreffen statt.
Die kleinen Jungen tragen „Landser“-Mütze oder Holzgewehre, die Mädchen Blusen oder lange Röcke. Etwa 20 Kinder tummeln sich am zweiten Januarwochenende dieses Jahres auf dem Gelände des ehemaligen Anführers der HDJ-„Einheit Hermannsland“ Gerd Ulrich. Trotz Verbotes der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) 2009 durch das Bundesinnenministerium finden in Detmold-Berlebeck immer noch einschlägige Kindertreffen statt. Rechte Eltern aus Osnabrück, Vechta, Stadthagen, Paderborn, Soest oder dem Kreis Lippe bringen ihren Nachwuchs bei dem ehemaligen HDJ-Führungskader vorbei. Auch völkische Familien aus Hessen und Brandenburg halten scheinbar den Kontakt.
Ziel der HDJ war es, eine soldatisch-geprägte nationale Jugend nach den Idealen des Dritten Reiches zu formen. Ulrich selbst wuchs in der 1994 verbotenen „Wiking-Jugend“ heran. 2006 organisierte er das große Pfingstlager der HDJ in Fromhausen nahe der Externsteine mit. Im selben Jahr verteilten Mitglieder seiner „Einheit“ Flugblätter in Briefkästen oder sprachen Pfadfinder an einem Infostand an. Im Herbst 2006 gab es dann ein „Kletterwochenende“ bei Ulrich auf dem Anwesen, Seile wurden unter dem Dachfirst in sechs Metern Höhe drapiert. Zu dieser Zeit gehörte der Neonazi auch zum NPD-Ordnungsdienst und beteiligte sich an Aufmärschen oder dem „Pressefest“ des Deutschen Stimme-Verlags.